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Hauptmann Wichard von Alvensleben an seinem Schreibtisch
in Sexten.

Die Aufgaben des Archivs

Das Zeitgeschichtsarchiv Pragser Wildsee ist das erste Archiv, das sich umfassend dem Geiselunternehmen von 1945 widmet. Lange Zeit war wichtiges und wertvolles Archivmaterial über das Geschehen an den verschiedensten Plätzen in aller Welt verstreut. Um dieses für die Nachwelt zu sichern und an dem Ort zusammenzuführen, wo die Häftlinge nach ihrer Befreiung erstmals wieder in Freiheit leben konnten, wurde das Zeitgeschichtsarchiv Pragser Wildsee gegründet.
Aufgabe des Archivs ist es, die Archivalien über das Geiselunternehmen der internationalen Geschichtsforschung zugänglich zu machen. Die Konzentration der Dokumente und Quellen in einem Haus soll Historikern, Journalisten, Autoren, Studenten, Lehrern, Schülern und Privatforschern weite Reisen zu entlegenen Archiven ersparen. Gezielt gelangen sie hier an exklusives dokumentarisches Material über das Geiselunternehmen. Zusätzlich können sie bei ihrem Besuch die einmalige Atmosphäre des authentischen Ortes auf sich wirken lassen, an dem vieles noch so erhalten geblieben ist, wie es die befreiten Geiseln der SS vor mehr als sechs Jahrzehnten vorgefunden haben.
Die Bedeutung des Archivs wird auch aus der Tatsache ersichtlich, dass sich heute in allen Gedenkstätten der ehemaligen Konzentrationslager in Deutschland und in Österreich, aus denen die Häftlinge kamen, Hinweise auf den Geiseltransport nach Südtirol befinden. Dies gilt für Buchenwald, Dachau, Flossenbürg, Mauthausen, Ravensbrück und Sachsenhausen. Auch in der Ausstellung der Gedenkstätte Deutscher Widerstand in Berlin ist das Geiselunternehmen dokumentiert.
Das Zeitgeschichtsarchiv Pragser Wildsee ist an der Zusammenarbeit mit den KZ-Gedenkstätten interessiert, weil es seine Aufgabe auch darin sieht, Materialien über den Geiseltransport aus deren Archiven in Prags zusammenzuführen. Ferner ist es Ziel des Archivs, durch eigene Nachforschungen das Wissen um das Geiselunternehmen zu erweitern und neues Material dazu zusammenzutragen.
Das Archiv ist auch für Forscher, die außerhalb von Südtirol leben, eine lohnenswerte Adresse. Denn schließlich haben prominente Sonderhäftlinge, wie Ministerpräsident Léon Blum (Frankreich) und General Alexandros Papagos (Griechenland), nach ihrer Befreiung aus der Gewalt der SS in ihren Heimatländern weiter Geschichte geschrieben. Historiker aus den verschiedensten Ländern Europas, die sich auf die Spuren dieser Persönlichkeiten an den Pragser Wildsee begeben wollen, können hier im Bestand der gesammelten Lebensläufe der ehemaligen Gefangenen (Autobiographien und Biographien) fündig werden.
Das Zeitgeschichtsarchiv Pragser Wildsee strebt also eine internationale Zusammenarbeit mit Archiven und Wissenschaftlern in ganz Europa an.
Das Archiv ist stolz auf die Kooperation mit dem Südtiroler Landesarchiv in Bozen und mit der Gedenkstätte Deutscher Widerstand in Berlin. Die Berliner Gedenkstätte befindet sich an dem Ort im Bendlerblock, wo Oberst Claus Schenk Graf von Stauffenberg das Attentat auf Adolf Hitler plante und wo er mit seinen Offizierskameraden in der Nacht zum 21. Juli 1944 vor einem Erschießungskommando der Deutschen Wehrmacht den Tod fand.

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© Zeitgeschichtsarchiv Pragser Wildsee 2006-2010.